Das Taufbecken

Zur Geschichte:

anno dm mccccxcvii gotfridu klinghe“ so steht es in gotischen Minuskeln auf dem Debstedter Taufkessel. Gotfried Klinghe, Angehöriger einer Familie von Erzgießern, der in Bremen einer Gießerwerkstatt als Meister vorstand, hat ihn 1497 für die Debstedter Kirche angefertigt. Erst 1515 konnte er dann in der Kirche aufgestellt werden, so sagt es die Inschrift auf einem der „wilden Männer“, die den Kessel tragen. „D. P. Leßmann fecit me fieri Anno domini XVC un XV Bode Vocken Clawes Meymers Joh. Heinen Kersten Babeken” H(err) P(etrus) Leßmann ließ mich machen im Jahre des Herrn fünfzehnhundert und fünfzehn Bode Vocken Clawes Meymers Joh. Heinen Kersten Babeken.
Pastor und die genannten Kirchgeschworenen trugen durch finanzielle Beiträge dazu bei, dass der Taufkessel gekauft werden konnte. Dessen Preis scheint nicht unerheblich gewesen zu sein, denn es dauerte 18 Jahre bis er aufgebracht werden konnte. Ursprünglich, im Eingang der Kirche im Westen aufgestellt, steht er heute auf der linken Seite des Chores. Der Taufkessel ist das einzige Ausstattungsstück, das die wechselvolle Geschichte der Kirche überstanden hat. Beim Brand 1912 wurde er durch die herabstürzenden glühenden Balken schwer beschädigt. Doch nach 24 Jahren waren genügend Spendengelder gesammelt, um ihn wieder restaurieren zu können. Dem Schicksal einer möglichen Metallspende im 2. Weltkrieg entkam er dadurch, dass hellsichtige Menschen ihn in der Kirche eingemauert haben und er dadurch aus dem Blickfeld geriet.

Eine kurze Beschreibung:

Der Taufkessel bot den Menschen gerade in früheren Zeiten, als die wenigsten schreiben und lesen konnten, ein Bild der heiligen Männer und Frauen und erinnert zudem an die mit ihnen verbundenen Geschichten. So wurden die Kinder natürlich im Namen Gottes getauft, sie wurden aber gleichzeitig auch in alle Segenskräfte getaucht, die die abgebildeten Personen auf dem Kessel verkörpern.  Sie können ihren Weg in die Zukunft vertrauensvoll gehen. Sogar das „Wilde“, das „Barbarische“, das Angst bereitet, wird durch die Taufe gebändigt.  Symbolisiert in den wilden behaarten Männern, hat es jede Möglichkeit verloren, sich frei zu entfalten. Das „Wilde“ kann nur noch das Taufbecken tragen und damit seine Niederlage eingestehen